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1. |
Nichts zu sagen
02:57
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NICHTS ZU SAGEN
Manchmal geht ein Donnerstag
einfach so zuende,
ohne Höhe-, Tief-, und Angel-,
Mittel-, Schluss-, und Wende-
Punkte auf dem Zettel
des Mehrfachauswahltests –
für die Spannung sehr beschissen,
für die Prüfung gar nicht schlecht
Und dann trifft man sich vor dem Kühlregal
und weiß nicht,
was man denn sagen soll zu sich
Und dann trifft man sich vor dem Kühlregal
und weiß nicht,
was man denn sagen soll
Manchmal schafft man eine Nacht
ohne Zwischenfälle,
ohne Kleiderwechselalptraum
und ohne Yoghurette
ohne Bässe in den Wänden,
ohne Mücken in der Luft,
ohne Wälzen in den Laken,
ohne frühe Halbschlaflust
Und dann trifft man sich vor dem Duschvorhang
und weiß nicht,
was man denn sagen soll zu sich
Und dann trifft man sich vor dem Duschvorhang
und weiß nicht,
was man denn sagen soll
und hat sich nichts zu sagen,
nichts zu sagen,
nichts zu sagen,
nichts zu sagen
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2. |
Liebenswert
05:13
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Liebenswert
Du stehst nicht auf Sex,
du leidest darunter,
du meinst, du hättest nichts erreicht.
Du gefällst dir nicht recht,
längst nicht genug jedenfalls,
doch gerade damit bist du furchtbar allein.
Ich bin gelähmt von deiner Geschichte
und würde doch überall mit dir hingehen.
Ich bin geblendet von deiner Stärke
und kann dich doch viel besser als je sehen.
Ich bin noch immer betäubt von was du warst
und fühl doch jetzt viel besser als jemals,
wie liebenswert und wundervoll du bist.
Du bist nicht in deiner Mitte,
obwohl du räumlich ausgerechnet dort wohnst,
wo die Hauptstadt so heißt,
dort arbeitest, feierst und atmest.
Du machst viel mehr durch,
als die Szene dir ansieht,
sie ist dein Leben in Unwirklichkeit.
Ich bin gelähmt von deiner Geschichte
und würde doch überall mit dir hingehen.
Ich bin geblendet von deiner Stärke
und kann dich doch viel besser als je sehen.
Ich bin noch immer betäubt von was du warst
und fühl doch jetzt viel besser als jemals,
wie liebenswert und wundervoll du bist.
Du versammelst diejenigen um dich,
die deinen Irrtum von dir bestärken,
die deine starken Vorteile streicheln
und deine Wundstarrkrämpfe erhärten.
Dein Vorzeichenwechsel möchte ich sein.
Dein Vorzeichenwechsel möchte ich sein.
Ich möchte ihn dir wenigstens zeigen,
deine Schwächen beschützen
und mich an deinen Stärken reiben.
Ich bin gelähmt von deiner Geschichte
und würde doch überall mit dir hingehen.
Ich bin geblendet von deiner Stärke
und kann dich doch viel besser als je sehen.
Ich bin noch immer betäubt von was du warst
und fühl doch jetzt viel besser als jemals,
wie liebenswert und wundervoll du bist.
Du bist gelähmt von deiner Geschichte,
doch musst du unbedingt überall hingehen.
Du bist geblendet von deiner Stärke,
und konntest dich selbst vielleicht bisher nie sehen.
Du bist noch immer betäubt von was du warst,
womöglich merkts du nur später als niemals,
wie liebenswert und wundervoll du bist.
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3. |
Zur richtigen Zeit
03:47
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Zur richtigen Zeit
Es gehörte noch nie
zu meinen wahren Stärken,
etwas gelassen abzuwarten,
und nur unter Ungeduld
gebe ich das äußerst unruhig zu.
Bisweilen vergaß ich schon,
ganz gelassen ein- und auszuatmen,
beließ in all der Hetze
die kleinen Steinchen im Schuh.
Dabei kommt alles, was kommen soll,
genau zur richtigen Zeit.
Die Illusion liegt wie so oft im Detail
wie in der Rechtzeitigkeit.
Bloß zur rechten am richtigen Ort zu sein,
dann sei man vor allem gefeit.
Dabei kommt alles, was kommen soll,
genau zur richtigen Zeit.
Am liebsten hätte ich gestern schon
ganz von vorne angefangen
und endlich mal gefunden,
das zwar nicht verlor, aber such.
Noch immer kommt es mir vor
als würde ich allein jede Chance verpassen.
Als gäbe es wirklich Beständigkeit
in dem sprichwörtlich sicheren Tuch.
Dabei kommt alles, was kommen soll,
genau zur richtigen Zeit.
Die Illusion liegt wie so oft im Detail
wie in der Rechtzeitigkeit.
Bloß zur rechten am richtigen Ort zu sein,
dann sei man vor allem gefeit.
Dabei kommt alles, was kommen soll,
genau zur richtigen Zeit.
Ein Krieger wartet, wartet auf seinen Willen.
Ein Krieger wartet, wartet zu wissen worauf.
Dabei kommt alles, was kommen soll,
genau zur richtigen Zeit.
Die Illusion liegt wie so oft im Detail
wie in der Rechtzeitigkeit.
Zurzeit macht das Glück es mir leicht
und zeigt mir in dir meinen Lieblingsbeweis.
Denn alles, was kommen soll,
das kommt zur richtigen Zeit.
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4. |
Worte
03:40
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WORTE
Wenn du mal wieder in der Gegend bist
würde es mich nicht stören mal von dir zu hören
Wenn du mal wieder was zu sagen hast
versuch doch mich damit zu verstören
Das meiste was zwischen uns zählte waren Worte
Aber davon fallen keine mehr
Wirf doch einfach mal zwei drei davon in meine ungefähre Richtung
Womöglich spring ich hinterher
Telefone sind auch mir ein Mysterium
Elektronische Post für jede Jahreszeit zu kalt
Zum Briefeschreiben hat man heutzutage keine Zeit mehr
Darum werden wir einsam sein sind wir erst alt
Das meiste was zwischen uns zählte waren Worte
Aber davon fallen keine mehr
Wirf doch einfach mal zwei drei davon in meine ungefähre Richtung
Womöglich spring ich hinterher
Wenn du mal wieder in der Gegend bist
Wenn du mal wieder in der Gegend bist
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5. |
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GESTÄNDNIS
Ich lad dich ein, weil ich dich nicht sehen will
Ich küss dich nur, weil ich mich vor dir ekel
Mit dir aus geh ich nur, weil du mir peinlich bist
Erzähl dir nur Sachen, die du ohnehin nicht verstehst
Ich lächle nur, weil du mich langweilst
Ich umarm dich nur, um dich nicht länger zu sehen
Ich spiel gern mit dir,
weil du dann nicht an mich ranreichst
Ich geh nur zu dir, um nicht zu ihr zu gehen
Ich mag dich nur, weil ich mich in dir täusche
Interessier mich für dich bloß, um dich zu kontrollieren
Unterstütz dich nur,
weil du mir dann etwas schuldig bist
Belüge uns dauernd, um dich nicht zu verlieren
Ich lächle nur, weil du mich langweilst
Ich umarm dich nur, um dich nicht länger zu sehen
Ich spiel gern mit dir,
weil du dann nicht an mich ranreichst
Ich geh nur zu dir, um nicht zu ihr zu gehen
Manchmal glaubt man sich Irrsinn,
den man sich gar nicht glauben will
Aus dem schwierigen Grund,
dass man sich manchmal nicht mag
Doch hat man das Schlimmste erst
zur falschen Gewissheit gemacht
Ist es oftmals egal, was ein anderer sagt
Deswegen lächle ich nur, weil du mich langweilst
Umarm ich dich nur, um dich nicht länger zu sehen
Spiel ich gern mit dir,
weil du dann nicht an mich ranreichst
Geh ich nur zu dir, um nicht zu ihr zu gehen
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6. |
Sonnenuntergang
04:28
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SONNENUNTERGANG
Ich verliere dich
je mehr ich dich
privatisieren
muss und dennoch
freu ich mich
königlich wie diebisch
über dein abspannhaftes Ziehen
Denn wenn du gehst,
dann gehst du in den Sonnenuntergang
Falls du mich nochmal bei der Hand nähmst,
ich fackelte nicht lang
auch wenn ich gleich viel lieber hier blieb,
um dir hinterher zu sehen
und mich nach einer kleinen Weile
lächelnd umzudrehen
Es ist nicht so,
dass ich dich
existenziell,
auch nur zum Überleben bräuchte
Du bist kein Speichel,
keine Liebe, keine Luft
nur ein Konstrukt,
nur ein Konstrukt
Und wenn du gehst,
dann gehst du in den Sonnenuntergang
Falls du mich nochmal bei der Hand nähmst,
ich fackelte nicht lang
auch wenn ich gleich viel lieber hier blieb,
um dir hinterher zu sehen
und mich nach einer kleinen Weile
lächelnd umzudrehen
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7. |
Folgefehler
03:23
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Folgefehler
Da sitzt du allein vor deinem Spiegel und weinst. Fragst dich im Stillen, was dir das nun beweist,
außer, dass du selbst noch dann Mitleid zeigst,
geht es um deinen größten Feind.
Du legst deine Hand auf den Herd,
schlägst dich so hart du nur kannst vor die Wand,
du gießt von dem Schnaps einen Schwall
über die verwundete Hand.
Folgefehler, sind wir das nicht alle?
Werden nicht angestrichen,
doch ganz richtig sind wir nicht.
Folgefehler, sind wir das nicht alle?
Werden nicht angestrichen,
doch ganz richtig sind wir nicht.
Da liegst du gekrümmt
auf deinem Teppich und schreist,
fühlt sich nicht so an, als ob du dich grad befreist. Kein Mensch, den du liebst wird dich so jemals sehen – es wird sie einfach nicht mehr geben,
nicht mehr geben, nicht mehr geben.
Folgefehler, sind wir das nicht alle?
Werden nicht angestrichen,
doch ganz richtig sind wir nicht.
Folgefehler, sind wir das nicht alle?
Werden nicht angestrichen,
doch ganz richtig sind wir nicht.
Folgefehler vom Folgefehler vom
Folgefehler vom Folgefehler vom
Folgefehler vom Folgefehler,
Folgefehler, sind wir das nicht alle?
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8. |
Fassungslos
03:36
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Fassungslos
Ich fasse nicht,
dass ich für Dich
sofort alles und jeden
immer noch stehen und liegen lass.
Ich fasse nicht, wie Du das machst,
wie Du das auslöst,
direkt an mein Herz
und mich bei den Eiern packst.
Hey Carrie,
das schönste Kreuz, das ich nicht trage,
merkst Du es,
ich weiß ja selbst nicht mehr, was ich sage.
Und weißt Du, was mich so richtig fertig macht,
ist, dass ich nicht mal ein schönes Foto von Dir hab.
Ich fasse nicht,
was mit mir geschieht,
wenn du den Raum betrittst
und mein Auge gleich
durch alles andere durchblickt,
nur nicht durch mich.
Hey Carrie,
das schönste Kreuz, das ich nicht trage,
merkst Du es,
ich weiß ja selbst nicht mehr, was ich sage.
Und weißt Du, was mich so richtig fertig macht,
ist, dass ich nicht mal ein schönes Foto von Dir hab.
Dabei will ich Dich nicht mehr,
auch wenn ich Dich lieb hab,
mach Dir deswegen bloß keine Sorgen.
Ich kann mir uns ganz in wirklich
überhaupt nur noch selten zusammen vorstellen.
Bist Du nicht da, dann ist es nicht so,
als ob ich Dich ganz unsterblich vermisse,
und doch freu ich mich, offensichtlich,
anders als bei anderen wenn Du denn da bist.
Hey Carrie,
das schönste Kreuz, das ich nicht trage,
merkst Du es,
ich weiß ja selbst nicht mehr, was ich sage.
Und weißt Du, was mich so richtig fertig macht,
ist, dass ich nicht mal ein schönes Foto von Dir hab.
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9. |
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ZU ALT (FÜR DIE MUSIK)
Wischt man Zucker nicht gleich von den Tischen
Gibt das auf Dauer Kratzer
Flecken von Schweiß und Tränen
Löst man mit Schmerztabletten in Wasser
Messerstiche in Kleidern
Vertuscht man am besten
Mit klarem Nagellack
Ich bin zu alt für die Musik
Die Erregung passt nicht auf meine Schwere
Jede Erinnerung an sie wirft mich hin
Wie die durch dich entstandene Leere
Noch aus dem Liegen seh ich dich überall
Dazu brauch ich nicht mal tagzuträumen
Doch anstatt meine Klage zu singen
Sollte ich lieber auf zu Räumen
Blutflecke kriegt man aus Pelzen
Mit einer Bürste gegen den Strich raus
Mit Brei aus Maisstärke und Wasser
Kriegt man sie aus Teppichen Matratzen und Sofas
Einschusslöcher in Wänden
Stopft man am schnellsten
Mit ein wenig Zahnpasta
Ich bin zu alt für die Musik
Die Erregung passt nicht auf meine Schwere
Jede Erinnerung an sie wirft mich hin
Wie die durch dich entstandene Leere
Noch aus dem Liegen seh ich dich überall
Dazu brauch ich nicht mal tagzuträumen
Doch anstatt meine Klage zu singen
Sollte ich lieber auf zu Räumen
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10. |
Zuliebe - Skizze
04:33
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ZULIEBE
Hast du den Kaffee auf, lass mich doch sitzen
Sei ganz beruhigt, ich zahl das dann schon
Flip-Flop du einfach mal deines Weges
Ich folg dir dann wenig später in Schuhen
Immer nur das, was du willst
Immer nur dir zuliebe
Immer nur dorthin, wo du gerade hinblickst
Immer nur das, was du willst
Immer nur dir zuliebe
Immer nur dorthin, wo du mich hinschickst
Wenn du wirklich willst, dann geh doch nach Hause
Ich warte dort sowieso schon auf dich
Bis auf den letzten Knochen entkleidet
Mit unser beider Lieblingsgericht
Immer nur das, was du willst
Immer nur dir zuliebe
Immer nur dorthin, wo du gerade hinblickst
Immer nur das, was du willst
Immer nur dir zuliebe
Immer nur dorthin, wo du mich hinschickst
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11. |
Nasser Hund
03:32
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NASSER HUND
Deine Sachen riechen immer wie nicht richtig gelüftet,
Gammelig und klamm, wie nasser Hund.
Du bist überpflegt, wenn überhaupt bemüht,
reizvoll untreu, von langer Hand ungesund
(Aber) Guck doch nicht gleich so traurig
Ich hab da was im Auge, glaub ich,
und ich wein’ ganz bestimmt nicht,
oder sollte ich?
Sollte ich?
Du bist reserviert wie der allerbeste Tisch
Im Lieblingslokal dieser Stadt, diesem Kuhkaff,
lässt mit zuckenden Schultern mich im Regen stehen,
drehst leere Hände zum Himmel bis ich rieche wie Du
(Aber) Guck doch nicht gleich so traurig
Ich hab da was im Auge, glaub ich,
und ich wein’ ganz bestimmt nicht,
oder sollte ich?
Sollte ich?
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12. |
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BUTTERVOGEL
Dein Zuhause zwischen Dachantennen
Der Dachterrassen verrostetes Geblüm
Flatterst ziellos über der Welt
Bist dabei herrlich anzusehn
Wie geschmeidig du bist
Wie ästhetisch langsam
Kennst keine Auto- und auch keine Trambahn
Da wo du bist da willst du hin
Ob ich dadrauf wohl neidisch bin
Hey du kleiner Buttervogel
wie du nach Backpulver riechst
wär ich gern dein Ameisenmännchen
das in dir rumläuft und dich auffrißt
Fühlte mich angezogen von
Säuerungsmittel Phosphat
Backtriebmittel und Natriumhydrogencarbonat
Stärke, Zucker und Vanillin
was guckst du so, du hältst Antennen für Geblüm
Wenn es dann soweit ist,
und du flatterst in meinem Magen
Werd ich zum ersten mal glücklich sein
nach all diesen Tagen
Such mir die schönste Ecke aus
in der Großstadtküche
Und wart auf dein Schlüpfen aus meiner Bauchdecke
Hey du kleiner Buttervogel
wie du nach Backpulver riechst
wär ich gern dein Ameisenmännchen
das in dir rumläuft und dich auffrißt
Hey du kleiner Buttervogel
Hey du kleiner Buttervogel
Hey du kleiner Buttervogel
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13. |
Leicht
04:13
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Leicht
Meine Lieblingsteppichmusterbücher
gefallen mir nicht mehr.
Die alten Stimmungsfarbenpaletten
ebenso wenig sehr.
Ich geh jetzt erhobenen Hauptes
unter angelehnten Leitern her,
klopf nie mehr auf Holz aus Angst vor Unglück
und zu dessen Abwehr.
Das Leben ist leicht.
Es hält noch soviel bereit.
Und das bleibt wo es bleibt, bis man es erreicht.
Die Lebensgerätebedienungsanleitungen
liegen im Altpapier.
Viel zu lange erklärten sie nichts
und brachten mich eher weg als hin zu mir.
Beim Anstoßen sehe ich dir nicht mehr in die Augen, nicht mal mehr ins Gesicht.
Ich verschütte jetzt Salz und zerschlage Spiegel, wenn mir danach ist.
Das Leben ist leicht.
Es hält noch soviel bereit.
Und das bleibt wo es bleibt, bis man es erreicht.
Ich lass mir nichts erzählen, ich bin allein
und werde lernen, es zu bleiben.
Erst mal für mich verantwortlich sein
und es erst dann für dich zu werden.
Erst wenn ich mich mag, werd ich dich finden,
die du die eine für mich bist.
Und ich bin mir sicher und ganz ohne Zweifel,
dass auch du mich lieben wirst.
Das Leben ist leicht.
Es hält noch soviel bereit.
Und das bleibt wo es bleibt, bis man es erreicht.
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14. |
Untergekommen
05:16
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UNTERGEKOMMEN
Glitzerndes Sandpapier in unseren Händen stumpfe Perlen gesät
wenn die Sonne unterkommt
und der Mond zum Vorschein geht
Fürsorge schränkt uns nur noch ein
Fürs Alleinsein schmieden wir uns einen Plan
Öfter frieren wir unter wolkenlosem Himmel
und in fensterlosen Kellern
ist uns manchmal viel zu warm
Wir sind noch immer untergekommen
sonst hätten wir nicht überlebt
säßen jetzt nicht hier, um uns herzhaft zu erzählen
was uns so süßlich quält
Opfertiere werden liebevoll verziert
Zärtlichkeiten schlachten wir aus
machen uns nichts mehr aus euren Lügen
wir geben euch noch was raus
Wir sind noch immer untergekommen
sonst hätten wir nicht überlebt
säßen jetzt nicht hier, um uns herzhaft zu erzählen
was uns so süßlich quält
Im Kampf unterstehen, im Leben beliegen,
die Betten bedrücken, Unmengen verziehen
Schwerevoll, Liebelos, Weltennichts, Überallwo
Summendes Schreien, kreischendes Schweigen,
rupfendes Küssen, streichelndes Kneifen
Schwerevoll, Liebelos, Weltennichts, Überallwo
Wir sind noch immer untergekommen
sonst hätten wir nicht überlebt
säßen jetzt nicht hier, um uns herzhaft zu erzählen
was uns so süßlich quält
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15. |
Längst vorbei
04:50
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LÄNGST VORBEI
Das Bett nicht mehr verlassen
Die Welt so gut als möglich ignoriert
Die Glotze nicht beachtet
Obwohl sie läuft und läuft und läuft und Gesellschaft simuliert
Nichts als formloses Bedauern
Und trotz aller Unglücklichkeit gar nichts mehr als beliebig
Hier ist längst vorbei, jetzt ist ganz woanders
Morgen war vor langer langer Zeit
Hier ist längst vorbei, jetzt ist ganz woanders
Für Gestern sind wir ewig nicht bereit
Die Briefe nicht geöffnet
Die Jalousien seit Tagen nicht berührt
Das Handy nicht beachtet
Weil es sowieso nicht schellt und deswegen nur frustriert
Nichts als formloses Bedauern
Und trotz aller Unglücklichkeit gar nichts mehr als beliebig
Hier ist längst vorbei, jetzt ist ganz woanders
Morgen war vor langer langer Zeit
Hier ist längst vorbei, jetzt ist ganz woanders
Für Gestern sind wir ewig nicht bereit
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Christian Freimuth Germany
Deutschsprachiger Singer-Songwriter-Indiepop mit Einflüssen aus Folk, Americana und der Gitarrenmusik der Neunziger.
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