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1. |
Sonnenuntergang
04:28
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SONNENUNTERGANG
Ich verliere dich
je mehr ich dich
privatisieren
muss und dennoch
freu ich mich
königlich wie diebisch
über dein abspannhaftes Ziehen
Denn wenn du gehst,
dann gehst du in den Sonnenuntergang
Falls du mich nochmal bei der Hand nähmst,
ich fackelte nicht lang
auch wenn ich gleich viel lieber hier blieb,
um dir hinterher zu sehen
und mich nach einer kleinen Weile
lächelnd umzudrehen
Es ist nicht so,
dass ich dich
existenziell,
auch nur zum Überleben bräuchte
Du bist kein Speichel,
keine Liebe, keine Luft
nur ein Konstrukt,
nur ein Konstrukt
Und wenn du gehst,
dann gehst du in den Sonnenuntergang
Falls du mich nochmal bei der Hand nähmst,
ich fackelte nicht lang
auch wenn ich gleich viel lieber hier blieb,
um dir hinterher zu sehen
und mich nach einer kleinen Weile
lächelnd umzudrehen
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2. |
Nichts zu sagen
02:57
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NICHTS ZU SAGEN
Manchmal geht ein Donnerstag
einfach so zuende,
ohne Höhe-, Tief-, und Angel-,
Mittel-, Schluss-, und Wende-
Punkte auf dem Zettel
des Mehrfachauswahltests –
für die Spannung sehr beschissen,
für die Prüfung gar nicht schlecht
Und dann trifft man sich vor dem Kühlregal
und weiß nicht,
was man denn sagen soll zu sich
Und dann trifft man sich vor dem Kühlregal
und weiß nicht,
was man denn sagen soll
Manchmal schafft man eine Nacht
ohne Zwischenfälle,
ohne Kleiderwechselalptraum
und ohne Yoghurette
ohne Bässe in den Wänden,
ohne Mücken in der Luft,
ohne Wälzen in den Laken,
ohne frühe Halbschlaflust
Und dann trifft man sich vor dem Duschvorhang
und weiß nicht,
was man denn sagen soll zu sich
Und dann trifft man sich vor dem Duschvorhang
und weiß nicht,
was man denn sagen soll
und hat sich nichts zu sagen,
nichts zu sagen,
nichts zu sagen,
nichts zu sagen
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3. |
Stolz auf dich
02:42
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STOLZ AUF DICH
Baby, ich bin so stolz auf dich,
dass du dich weder Heiligabend
noch Silvester noch Neujahr bei mir gemeldet hast
Baby, ich bin so stolz auf dich,
dass du sogar bei meinem letzten Geburtstag
so tapfer durchgehalten hast
Denn ich wollte nichts wissen,
ich wollte nichts hören
Ich wollte, dass es dir gut geht doch ich wusste,
doch ihn zu kennen würde mich stören
Baby, vielleicht ist der Stolz auf dich
auch gänzlich unberechtigt,
weil du mich verpackt und Ewigkeiten schon vergessen hast
Baby, vielleicht gebührt der Stolz auf dich
auch vielmehr demjenigen,
dem du meinen Ersatz und das Vergessen zu verdanken hast
Doch ich wollte nichts wissen,
ich wollte nichts hören
Ich wollte, dass es Dir gut geht
doch ich wusste, ihn zu kennen würde mich stören
Doch jetzt, wo ich alles weiß,
geht’s mir besser, viel besser als vorher,
jetzt wo ich endlich alles weiß
Baby, ich bin so stolz auf dich
Baby, ich bin so stolz
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4. |
Ziemlich viel
03:38
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ZIEMLICH VIEL
Wir trafen uns über dem Strand, mitten in der Stadt,
ich hatte nur gesagt, dass ich Neuigkeiten hab,
ich meinte: „Werden wir etwas bleiben?“,
und du: „Ich bin darin nicht gut“.
Und dann sagtest du noch: „Geh trotzdem.
Ich werd’ sauer, wenn du’s nicht tust.“
Wenn auch nicht alles,
so war es doch scheiße nochmal ziemlich viel.
Wenn auch nicht alles,
bisher stand nicht so viel auf dem Spiel.
Und sollten wir uns nicht wieder,
dann werden wir halt mal weitersehen,
das tut ja doch keinen Abbruch,
es war was es ist und es wird geschehen
Jeder Straßenzug eine Erinnerung,
die mir ins Gedächtnis stiert,
Hier sagte mir eine, sie liebt mich,
und da, dass trotzdem nichts aus uns wird
Die gelben Zettel lass ich sämtlich zurück,
die Haftnotizen in der Welt,
damit du weißt, dass ich ausnahmslos lüge,
wenn ich so tu, als ob mich hier nichts mehr hält
Wenn auch nicht alles,
so war es doch scheiße nochmal ziemlich viel.
Wenn auch nicht alles,
bisher stand nicht so viel auf dem Spiel.
Und sollten wir uns nicht wieder,
dann werden wir halt mal weitersehen,
das tut ja doch keinen Abbruch,
es war was es ist und es wird geschehen
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5. |
Ein kleines Stückchen
03:49
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EIN KLEINES STÜCKCHEN
Ich kann dich nicht retten
zufrieden nicht machen
beim Kopieren lernt man wenig, außer Kopieren
Ich kann und ich will auch nicht mehr
für dich als für mich tun
Teil der Lektion hier ist: Hilflosigkeit akzeptieren
Doch jetzt halt ich still und geh auf dich ein kleines Stückchen näher zu
leg mein Ohr an deine Wange und fass, was ich in dir gesucht
an meiner Nase, der hohen Wurzel, und kann dich in mir selber sehen
noch ne Sekunde und ich versuch es mir einzugestehen
Ich brauche nicht wahnsinnig viel
mehr als ich zu haben scheine
doch nichts mehr zu wollen ist das begehrteste Ziel
Eigentlich kämpfe ich nur noch mehr,
oder weniger gegen den Alltag
Er würd’ sich trotzdem verkaufen wär’ er ein Spiel
Doch jetzt halt ich still und geh auf dich ein kleines Stückchen näher zu
leg mein Ohr an deine Wange und fass, was ich in dir gesucht
an meiner Nase, der hohen Wurzel, und kann dich in mir selber sehen
noch ne Sekunde und ich versuch es mir einzugestehen
Jetzt halt ich still
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6. |
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LETZTLICH BLEIBT DORTMUND
Aus dem Kinderzimmerfenster
sah man einen Friedhof
Das hat mir meine Mutter
Jahre später erst erzählt
Ich erinnere mich an die Küche
und an das Bett von meiner Schwester
Von der ich viele Jahre später und woanders erst erfuhr,
dass noch jemand fehlt
Vor dem Balkon hingen Perlen gegen Fliegen
Weit darunter sah man andere Kinder stehen
Nach dem wöchentlichen Baden gab es Hallo Spencer
Und überhaupt gab es auf drei Programmen
ganz schön vieles fernzusehen
Doch letztlich bleibt Dortmund für immer bloß ein Schulweg für mich
Die große Unbekannte, ein Pater Noster, ein Spielkreis
Und letztlich bleibt Dortmund für mich nichts als ein Herkunftsgerücht
Der fremde Städtename vorne auf meinem Ausweis
Bei meinem damals besten Freund gleich umme Ecke
war so eine Bude
Da gab es Eis und Süßkram
und Kampfflugzeuge aus Styropor
Doch die hielten niemals lange
oder flogen aus den Augen
Und Zwei im Sinn war schnell dahin als man mich umzog
und er im Neuen sich verlor
In alten Spuren klangen lang verlöschte Zeiten
Unter meinem als „großen“ fehlbenannten kleinen Zeh
Doch Waschbeton ist grau bloß bis ihn jemand anstreicht
So überfallen mich bis heute Stadtruinen
mit einem heimlich wohlen Weh
genau wie
ein Schulweg,
ein Spielkreis,
der Städtename auf meinem Ausweis
Letztlich bleibt Dortmund für immer bloß ein Schulweg für mich
Die große Unbekannte, ein Pater Noster, ein Spielkreis
Und letztlich bleibt Dortmund für mich nichts als ein Herkunftsgerücht
Der fremde Städtename vorne auf meinem Ausweis
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7. |
Nasser Hund
03:32
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NASSER HUND
Deine Sachen riechen immer wie nicht richtig gelüftet,
Gammelig und klamm, wie nasser Hund.
Du bist überpflegt, wenn überhaupt bemüht,
reizvoll untreu, von langer Hand ungesund
(Aber) Guck doch nicht gleich so traurig
Ich hab da was im Auge, glaub ich,
und ich wein’ ganz bestimmt nicht,
oder sollte ich?
Sollte ich?
Du bist reserviert wie der allerbeste Tisch
Im Lieblingslokal dieser Stadt, diesem Kuhkaff,
lässt mit zuckenden Schultern mich im Regen stehen,
drehst leere Hände zum Himmel bis ich rieche wie Du
(Aber) Guck doch nicht gleich so traurig
Ich hab da was im Auge, glaub ich,
und ich wein’ ganz bestimmt nicht,
oder sollte ich?
Sollte ich?
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8. |
Exil geht schlechter
03:14
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EXIL GEHT SCHLECHTER
Nicht verunglückt und trotzdem gestrandet,
nicht vertrieben und trotzdem verrannt,
nicht angestrebt und trotzdem errungen,
zwar entdeckt, aber trotzdem verkannt –
Und dennoch weiß ich: Exil geht schlechter,
zumindest meistens, wenn ich’s nicht grad verfluch
Und dennoch weiß ich: Exil geht schlechter,
hin und wieder, und wenn ich’s ordentlich versuch
Nicht verwandelt und trotzdem entwickelt,
nicht aufgegeben und trotzdem versandt,
etwas verzerrt und trotzdem nicht im Ansatz verfremdet,
Nicht gewünscht, aber trotzdem verlangt
Und dennoch weiß ich: Exil geht schlechter,
zumindest meistens, wenn ich’s nicht grad verfluch
Und dennoch weiß ich: Exil geht schlechter,
hin und wieder, und wenn ich’s ordentlich versuch
Doch dann fahr ich ans Meer oder sitz an der Trave
und führ den Hund in meinem Kindskopf spazieren,
lass mich ungestört gehen, weil Geschmack hier speziell ist
und lern für dich, mit dem, der ich bin, zu leben
Und plötzlich weiß ich: Exil geht schlechter,
Nur manchmal ist es halt ein rotes Tuch
Und plötzlich weiß ich: Exil geht schlechter,
Und ich lass mich ganz gern ein auf den Versuch
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9. |
Eines Tages
03:44
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EINES TAGES
Noch immer zieh ich im Winter den alten Parka an,
leg ihn im Sommer wieder zusammen.
Am Abend entzünde ich Lichter bis ich schlafen kann –
das mach ich um Dunklen und freu mich daran
Noch immer esse ich gegen Hunger, schlafe gegen Müdigkeit,
trinke gegen das Erinnern und lese gegen Unbelesenheit
Doch eines Tages werden die Tage einfach nicht mehr existieren,
kein Hell und Dunkel, keine Hitze und kein Grund mehr zu erfrieren.
Dann bist du ich und ich bin du und du bist sowieso schon
alles, was ich noch vermisse, solang ich sie glaub, die Illusion
Noch immer betrachte ich manches für richtig und anderes für falsch
Dieses für wahrer als jenes, ob als Aufstieg oder Fall.
Noch immer halte ich ganz doll fest, was ich Angst hab zu verlieren,
schließe Türen gegen meine Ängste,
versuch mich auch gesund nicht so zu zieren.
Doch eines Tages werden die Tage einfach nicht mehr existieren,
kein Hell und Dunkel, keine Hitze und kein Grund mehr zu erfrieren.
Dann bist du ich und ich bin du und du bist sowieso schon
alles, was ich noch vermisse, solang ich sie glaub, die Illusion
Und dann kriegen wir endlich unser schwarzes Hemd, das weiß ist,
dann kriegen wir endlich unser schwarzes Hemd, das weiß ist
und, hey hey, hey Moe, ich weiß es, ich weiß es
Denn eines Tages werden die Tage einfach nicht mehr existieren,
kein Hell und Dunkel, keine Hitze und kein Grund mehr zu erfrieren.
Dann bist du ich und ich bin du und du bist sowieso schon
alles, was ich noch vermisse, solang ich sie glaub, die Illusion
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10. |
Mehrfachklang
04:32
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MEHRFACHKLANG
Fasern sind selten alleine,
Versatzstücke teilweise schön,
Einzelnes wird oft verbunden,
ein Bein kann alleine schlecht gehen.
Ich hab Dich vor ’ner Weile gefunden,
kann Dich dafür nur mehrselten sehen.
Als wären mir die Augen verbunden,
zähl oft und so lang schon bis zehn
Und will alle Knoten, an einem Strang,
zu einem Mehrfachklang mit Dir zusammenziehen
will alle Knoten, an einem Strang,
mit Dir zusammenziehen
Partikel sind aussageschwächlich,
Fragmente sehr leicht zu vermehren,
Parzellen trennt manchmal kein Meter,
ein Ohr kann nicht Stereo hören.
Mit Dir bin ich gerne alleine,
verbring unsere Zeit wie ich mag,
entfernt von Dir ist Warten immer,
Beschäftigung schwer angesagt
Und will alle Knoten, an einem Strang,
zu einem Mehrfachklang mit Dir zusammenziehen
will alle Knoten, an einem Strang,
mit Dir zusammenziehen
Denn fällt mal was ins Wasser,
dann können wir so nicht schwimmen.
Wir hab’n zwar nicht weniger zu verlieren,
aber noch so viel mehr zu gewinnen,
was kein Hug-Suit uns geben
und der Skype-Scheiß nicht kann,
das war ich, jetzt kommst Du,
und irgendwann sind wir als Duo dran
Denn Ich will alle Knoten, an einem Strang,
zu einem Mehrfachklang mit Dir zusammenziehen,
Ich will alle Knoten, an einem Strang,
zu einem Mehrfachklang mit Dir zusammenziehen
will alle Knoten, an einem Strang,
mit Dir zusammenziehen
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Christian Freimuth Germany
Deutschsprachiger Singer-Songwriter-Indiepop mit Einflüssen aus Folk, Americana und der Gitarrenmusik der Neunziger.
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